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Hedi-Fritz-Niggli-Gastprofessorinnen

Untypische Vorbilder

Die beiden Professorinnen Janell Townsend und Sheila Laverty sind für ein Semester an die UZH eingeladen, um Studentinnen und Doktorandinnen zu ermutigen, eine akademische Karriere einzuschlagen – siehe Videointerviews.
Brigitte Blöchlinger
Janell Townsend (links) und Sheila Laverty sind in diesem Semester als Hedi Fritz-Niggli-Gastprofessorinnen an der UZH tätig. (Video: UZH, Brigitte Blöchlinger)

Professorin sein und daneben ein befriedigendes eigenes Leben führen – das können sich nach wie vor nur wenige Doktorandinnen vorstellen. Damit Frauen nicht immer nur die klassischen Frauenberufe wählen, braucht es Vorbilder, Role Models, wandelnde Beispiele dafür, dass auch eine akademische Topkarriere erfüllend sein kann.

Die Universitätsleitung hat im Verhaltenskodex Gender Policy ihr Bestreben festgehalten, den Professorinnenanteil massgeblich zu erhöhen. Zu diesem Zweck hat sie unter anderem die Hedi-Fritz-Niggli-Gastprofessur an der UZH geschaffen. Die Professorin Hedi Fritz-Niggli (1921 bis 2005) war Strahlenbiologin und die erste Ordinaria der Medizinischen Fakultät der UZH; sie gilt als Begründerin der Schweizer Strahlenbiologie – insofern ein perfektes Role Model für eine frauenuntypische Karriere.

Auf Empfehlung der Fakultäten

Seit 2014 können die Fakultäten bei der Universitätsleitung Professorinnen aus dem In- und Ausland vorschlagen, die sie gerne als Hedi-Fritz-Niggli-Gastprofessorinnen und damit als neue Vorbilder an ihrer Fakultät einladen möchten. Die Hedi-Fritz-Niggli-Gastprofessorinnen kommen für ein Semester an die UZH, um die Doktorandinnen und Postdocs zu ermutigen: Trau dich, Professorin zu werden.

Dieses Semester weilen und wirken als dritte beziehungsweise vierte Hedi-Fritz-Niggli-Gastprofessorinnen die Wirtschaftswissenschaftlerin Janell Townsend und die Pferdechirurgin Sheila Laverty an der UZH.

Die Pferdechirurgin

An der Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich studieren und doktorieren zwar sehr viele Frauen (2014: 74 Prozent weibliche Doktorierende), jedoch arbeiten dort nur 24 Prozent Professorinnen. Da kommt Sheila Laverty (Universität Montreal, Kanada), die sich auf Pferde und die Männerdomäne Chirurgie spezialisiert hat, gerade richtig, um den angehenden Tierärztinnen vorzuleben: Auch Frauen können erfolgreich mit Grosstieren arbeiten und sich in der Männerdomäne Chirurgie behaupten.

Spezialisiert in globaler Autoindustrie

Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät hat Janell Townsend (Oakland-Universität, USA) eingeladen, die sich auf Marken, Innovation, Globalisierung und die internationale Autoindustrie spezialisiert hat. Wie sie dazu forscht, erzählt sie im Videointerview. Dort antworten die beiden Niggli-Gastprofessorinnen auch auf die Frage, welche Art von Vorbild sie für die Doktorierenden und Postdocs an der UZH sein möchten.

Beide Niggli-Gastprofessorinnen halten in diesem Semester Vorlesungen in ihrem Fachgebiet, nehmen an Forschungskolloquien und Podiumsdiskussionen teil und absolvieren ein von der Abteilung Gleichstellung organisiertes Rahmenprogramm.

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